Auf der Suche nach Schnee
Schneeschuhbergwanderung in den Tannheimer Bergen vom 10. – 13. Febr. 2024
Unterkunft: Pension Berg&Bleibe in Wertach
Leiter: Karl Meier
Teilnehmer: 11, davon 6 Sektionsmitglieder, 3 DAV WUG, 2 DAV GUN
Die Wettervorhersage für unsere Tour war sehr schlecht, aber wir fuhren trotzdem ins Allgäu um das Beste daraus zu machen. Als wir in Jungholz, dem Ausgangspunkt für unsere geplante Tour, ankamen, war nirgends Schnee zu sehen. Nach einer kurzen Beratschlagung marschierten wir ohne Schneeschuhe los und änderten so die Schneeschuhtour in eine Bergwanderung um. Von Langenschwand ging es erst bequem zur Alpe Stubental, wo der Wanderpfad hinauf zum Pfeifferberg (1458 m) begann. Auf steilem Steig und über Schneereste erreichten wir das Gipfelkreuz und konnten den Ausblick auf die Gipfelrunde genießen. Sogar die Sonne traute sich hinter den grauen Wolken hervor und sorgte für gute Laune. Über schneefreie Südhänge wurde dann die Reuter Wanne (1541 m) erklommen und eine aussichtsreiche Gipfelrast mit Brotzeit eingelegt. Der Abstieg nordseitig über Hartschnee und nasse Wurzeln war weniger angenehm. Der Ehrgeiz, nicht auf dem Anstiegsweg abzusteigen, wurde dann mit abenteuerlichem Wegsuchen im freien Gelände bestraft. Aber zum Schluß löste sich alles in Wohlgefallen auf und wir konnten unsere schönen Zimmer in der Pension beziehen.
Wie vom Wetterbericht prophezeit, regnete es am nächsten Morgen und es war kein Ende abzusehen. Also was tun? Ein Teil entschied sich für einen Saunabesuch und die Hartgesotteneren ließen sich von der Nässe nicht abschrecken und wanderten um den Grüntensee. Alle trafen sich dann, um den weitbekannten Wertacher Faschingsumzug zu erleben. Es lohnte sich, zwei Stunden in der Kälte auszuharren und die tollen Wagen und Kostüme zu beklatschen.
Am Rosenmontag wechselten sich Regen- und Schneeschauer ab mit lichten Momenten, was uns bewog, die Schneeschuhe auszupacken. Mit einem Sessellift wollten wir die schneefreie Zone überbrücken, aber wir erfuhren an der Kasse, dass keine Fußgänger zugelassen sind. Nach kurzer Beratung stapften wir dann von ganz unten die beschneite Piste hoch, bis wir nach einer Stunde ins freie Gelände kamen. Die Orientierung war nicht immer einfach, denn dichte Wolken verhüllten die Berge und Schneeschauer erschwerten die Sicht. Nach der Durchquerung von Latschenfeldern begann der teilweise steile Anstieg zum Zirleseck (1872 m). Auf dem Joch kurz vor der Kuppe des Zirleseck entschieden wir uns für die Mittagsrast an der kleinen Bergwachthütte, da der kalte Wind unangenehm über den Grat pfiff. Der Abstieg wurde mit Vorsicht angegangen und bald führte uns einfaches Gelände zurück ins Tal.
Am Faschingsdienstag strahlte bei Kälte die Sonne auf eine leicht verschneite Landschaft und wir freuten uns auf eine schöne Tour. Karl hatte eine Tour ausgesucht, die eine Auffahrt mit der Bahn zum Füssener Jöchle, eine Gratwanderung und einen nordseitigen Abstieg durch das Sebental vorsah. Gesagt, getan, stapften wir von der Bergstation auf den Gamskopf und weiter auf ein Joch. Dabei wurde uns klar, dass ein Weiterweg über den Grat zu gefährlich war, denn der Neuschnee hatte sich mit der unteren Harschschicht noch nicht verbunden und rutschte immer wieder ab. Deshalb beschlossen wir vom Joch direkt ins Sebental abzusteigen. Über unverspurte Schneehänge mit unterschiedlichem Gefälle fanden wir einen ungefährlichen Weg nach unten. Lustige Rutschpartien auf dem Hintern, herrlicher Pulverschnee und gleißende Sonne erzeugten Hochgefühle bei allen. Auf der Sebenalm wurde Pause gemacht, bevor es auf breitem Weg und später auf schmalem Steig ins Tal ging. Der herrliche Tag fand auf der Sonnenterrasse eines Hotels bei Kaffee und Kuchen einen würdigen Abschluß.
Karl Meier