© Copyright: Sektion Treuchtlingen

Trotz wenig Schnee tolle Erlebnisse

Schneeschuh- und Wandertouren im Bayer. Wald vom 01 – 04. 03. 2025

01.03.2025

Leiter: Karl Meier

Homepage: Sammy

Trotz wenig Schnee tolle Erlebnisse

 


Schneeschuh- und Wandertouren im Bayer. Wald vom 01 – 04. 03. 2025

 


Unterkunft: Waldhotel Seebachschleife, Bayer. Eisenstein

Leiter: Karl Meier

Teilnehmer: 6, davon 5 Sektionsmitglieder, 1 DAV WUG

 


Mit wenig Erwartungen starteten wir Richtung Bayer. Wald, denn die Webcams in der Gegend hatten offenbart, dass die Schneelage sehr bescheiden ist.

Unser erstes Ziel war das Zwercheck (1334 m), eigentlich nur eine Graterhöhung im Grenzkamm nach Tschechien. Vom Parkplatz Scheiben stiegen wir im Wald erst flach, dann relativ steil nach oben. Es gab wenig Schnee, da der Steig aber stellenweise vereist war, versuchten wir es lieber mit den Schneeschuhen. Sobald der Wald lichter wurde, lag genügend Schnee und wir bereuten nicht, die Schneeschuhe mitgenommen zu haben. Oben am Kamm angekommen standen wir im Nebel an bizarren Felsformationen. Der Blick nach Böhmen blieb uns verwehrt, der harte Altschnee mit einer dünnen Neuschneedecke erfreute uns trotzdem, zusammen mit leicht verschneiten und verreiften Bäumen. Auf einem angenehmeren Weg ging es dann wieder zurück zum Parkplatz.

Unsere Unterkunft lag außerhalb von Bayer. Eisenstein sehr ruhig. Wir beanspruchten die Sauna für uns, wärmten uns auf und fanden Entspannung.

Am Sonntagmorgen war der Nebel verschwunden und es war sehr kalt. Heute hatten wir unser Topziel auf dem Plan, den Großen Arber, mit 1450 m der höchste Punkt des Bayer. Waldes. Vom Großen Arbersee ging es erst auf einem Winterwanderweg mit Schneeschuhen gemächlich hoch, dann zweigten wir auf einen Steig ab, der teilweise steil nach oben führte. Am Stallriegel (1226 m) wurde der Wald lichter und der Schnee höher. Bei einer kleinen Pause genossen wir den ersten Weitblick. Je weiter wir nach oben kamen umso erstaunlicher wurde unsere Umgebung. Die Bäume und Sträucher waren leicht verschneit, mit dickem Reif überzogen und mit unendlich vielen kleinen Eiszäpfchen verziert. So etwas hatte wir noch nicht gesehen. In diesem Winterwunderland stapften wir voller Freude Richtung Vorgipfel des Arber, einer freistehenden Felsformation. Ein gigantisches Panorama tat sich vor uns auf, lediglich die Alpenkette verhüllte sich im Dunst. Den kurzen Weg zum Hauptgipfel ersparten wir uns nicht und erfreuten uns weiter an der tollen Aussicht. Auf dem Plateau unter dem Gipfel erwarteten uns Postkartenmotive wie man sie früher öfter vorfand: dick mit Reif überzogene Bäume, Sträucher und Gräser. Unser Weiterweg zum Kleinen Arber erwies sich weiter als gedacht. In der Lahmer Hütte, kurz unterhalb des Gipfels, kehrten wir ein und stärkten uns für den sehr weiten Rückweg. Er führte uns über den Südrücken des Arber zum Mittagsplatzl (1340 m) mit prächtiger Aussicht zum Großen Arbersee, und in einem großen Bogen zu unserem Parkplatz. Knapp 7 Stunden waren wir unterwegs, ein guter Grund, unsere müden Glieder in der Sauna zu entspannen.

Die Tourenauswahl für den nächsten Tag viel schwer, denn nur am Arber gab es im weiten Umkreis genügend Schnee. Wir beschlossen den Kleinen und Großen Osser (1280 m) auf den Pelz zu rücken, egal ob mit oder Schnee. Trotz Nordanstieg gab es keinen Schnee, deshalb ließen wir die Schneeschuhe im Auto. Auf einem sehr steinigen, teilweise vereisten Pfad stiegen wir manchmal steil hoch zur Osserwiese, wo es erstmals etwas Schnee gab. Bald erreichten wir den felsigen Kl. Osser, der uns die Besteigung nicht leicht machte, denn starke Vereisung war ein großes Hindernis. Für die, die ihre Harscheisen dabei hatten, war es ein kleines Problem, für die anderen ein großes. Auch der Weiterweg zum Großen Osser war stellenweise vereist, aber alle schafften unfallfrei den Felsklotz kurz über der Osserhütte. Ein Einkehrschwung war Pflicht.

Für den Abstieg teilte sich die Gruppe, die gut ausgerüsteten bevorzugen die Aufstiegsroute und die anderen den Fahrweg ins Tal. Gleichzeitig trafen wir unten und in der Sauna ein.

 Für den nächsten Tag fanden wir eine relativ kurze Tour, denn wir hatten ja noch einen weiten Rückweg nach Hause. Die Riesbachfälle, die größten Wasserfälle des Bayer. Waldes, waren das richtige Ziel, obwohl Karl schon vermutete, dass eine Vereisung trotz der geringen Höhe möglich wäre. Und so kam es dann leider auch. Der Pfad zu den Fällen und der Steig nach oben neben den Kaskaden waren sehr stark vereist. Für die Grödelbesitzer kein Problem, für die andern schon. Mit aller Vorsicht schafften es alle nach oben, wo ein sehr schöner Pfad neben dem Riesbach alle Mühen vergessen ließ. Eiszapfen und Eiswülste begleiteten uns neben dem teilweise vereisten Bach und ließen diese Passage zum Erlebnis werden. Sie endete an einem Waldweg, der uns ohne Probleme wieder ins Tal zu den Autos führte.

Es waren sehr erlebnisreiche Tage mit herrlichen Landschaften, kleinen Abenteuern, großen Aussichten und vor allem einer tollen Gruppe mit viel Gefühl für die Gemeinschaft und auch viel Spaß.

 


Karl Meier