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Waalwege und Gourmetmenüs

18.05.2024

Regenschauer bei der Abfahrt konnten die gute Laune nicht trüben, denn der Wetterbericht war positiv. Schon ab Landsberg schien die Sonne, die uns über Fern- und Reschenpass stets begleitete.

Waalwege und Gourmetmenüs

Waalwanderungen im Vinschgau/Südtirol vom 18. – 22.05.2024

Unterkunft:  Pension Tannenhof in Latsch

Leiter:  Karl Meier

Teilnehmer:  14, davon 9 Sektionsmitglieder, 3 DAV GUN, 1 DAV WUG, 1 Nichtmitglied

 

Regenschauer bei der Abfahrt konnten die gute Laune nicht trüben, denn der Wetterbericht war positiv. Schon ab Landsberg schien die Sonne, die uns über Fern- und Reschenpass stets begleitete. Lediglich der übliche Pfingststau ab Füssen bis Imst ging etwas auf die Nerven. Schließlich erreichten wir um mehr als 2 Stunden verspätet unsere Unterkunft in Latsch. Für die geplante Waalwanderung war es nun schon zu spät, deshalb erkundeten wir den Ort und dessen Umgebung. Gespannt warteten wir auf unser abendliches Menü in unserer Pension, das im Internet als super angekündigt war. Und tatsächlich: das 4-Gänge-Menü war vom Feinsten, alle waren sich darin einig.

Die Vinschgau-Card war im Pensionspreis inklusive, deshalb konnten alle An- und Rückfahrwege umweltfreundlich und kostenlos mit Bahn und Bus zurückgelegt werden. Mit der Vinschgerbahn gings am Sonntag nach Töll, wo wir nach kurzem Anmarschweg auf den Algunder Waalweg trafen. Gemütlich wanderten wir den Weg am Wasser entlang, bis wir auf den steilen Ochsensteig trafen, der uns schweißtreibend zum Schloß Tirol führte. Eine weitere Steilstufe brachte uns dann auf einem Serpentinenpfad zum Farmerkreuz, wo eine Mittagsrast gerade zur rechten Zeit kam. Durch einen herrlichen Wald dann das Tiroler Kreuz, die Gastwirtschaft lud uns zu einer Erfrischung ein. Ein stetig ansteigender Waldweg hatte den Ursprung des Kuenser Waals zum Ziel. Dieser schlängelte sich am schroff abfallenden Hang entlang herrlich gemächlich bergab. Dieser Waal ist schon sehr alt und vollkommen ursprünglich und natürlich erhalten. Die Tour fand im Gasthaus Ungericht ein angenehmes Ende mit Bier, Wein, Kaffee usw. Mit Bus und Bahn gings dann zurück nach Latsch.

Auch an diesem Abend wurden wir wieder mit einem Gourmetmenü verwöhnt, das erste Essen war also keine Eintagsfliege!

Da für den Dienstag Regen vorhergesagt war, hatten wir die Auswahl zwischen 2 möglichen Touren. Die Entscheidung fiel auf den Marlinger Waalweg, den bekanntesten und meistbegangenen Waalweg in Südtirol. Mit der Bahn fuhren wir nach Lana, wo wir erst einen längeren Zustieg nach Niederlana und zum Brandiswaalweg hatten. Dieser Waal führte kein Wasser und war etwas eintönig. Der beschriebene Tschermser Waalweg war nicht ausgeschildert, deshalb spazierten wir gleich durch Lana steil hoch zum Marlinger Waal. Durch Obstplantagen und Weinberge wanderten wir gemütlich den Waal entlang und genossen die tolle Aussicht ins Etschtal und auf die Sarntaler Alpen. Der letzte Teil des Weges führte an steilen Felshängen entlang und war teilweise mit Verbauungen gesichert. Müde Wanderer bestaunten noch das Wehr der Etsch mit großem tosenden Wasserfall.

Wie vorhergesagt, regnete es am nächsten Tag durchgehend und eine Wanderung war nicht sinnvoll. Deshalb beschlossen wir einmütig, dass jeder nach Lust und Laune selbständig etwas unternehmen konnte. Einzelne Ziele waren Meran und Mals mit Zug und Bus oder eine kurze Wanderung. Die meisten trafen sich dann in der Sauna in Latsch, die im Übernachtungspreis inklusive war. Es war genau das Richtige an diesem verregneten Tag.

Am letzten Tag strahlte wieder die Südtiroler Sonne vom Himmel und begleitete uns auf dem Schnalser Waalweg zum Messnerschloß Juval. Es waren nur ganz wenige Wanderer unterwegs, deshalb war wohl auch das Schloß für Besichtigungen geschlossen. Steil ging es abwärts zum Stabener Waalweg, dem wir aussichtsreich bis zu unserem Ausgangsort Tschars folgten. Beide Waalwege führten kein Wasser, waren aber voll intakt und noch kurz zuvor in Betrieb. Vor der langen Heimfahrt war das Dorfcafe gerade richtig für einen Kaffee oder ein Eis.

Es war eine schöne Zeit im herrlichen, freundlichen Südtirol, bei der gemütliche Wanderungen mit steilen Anstiegen und eine ausgezeichnete Küche kombiniert waren. Eine tolle, kameradschaftliche Gruppe trug mit viel Spaß zum Gelingen dieser erlebnisreichen Fahrt bei.

 

Karl Meier